Religiöse, Atheisten, Agnostiker

Religiöse Menschen glauben an Gott; Atheisten glauben, dass es keinen Gott gibt. Agnostiker hingegen glauben weder das eine noch das andere. Sie sagen: Seine Existenz lässt sich nicht beweisen, seine Nichtexistenz aber auch nicht. Dieser Agnostizismus sei mehr als nur eine Zwischenstufe zum Atheismus – er bilde eine separate Kategorie.

Agnostiker ticken anders

Ich bin Agnostiker, sowas von.

Ostern ist für mich ein rein heidnisches Fest. Ich kann dem christlichen Gefühl nichts abgewinnen. Dabei ist es für Christen noch wichtiger als Weihnachten. Ich bin halt eher der Weihnachtstyp.

Ich denke freundlich über Christen, die interessiert meine Freundlichkeit aber nicht, weil sie sie für verlogen halten, nicht echt, nur gespielt.

Ich bin nicht wankelmütig, ich bin flexibel.

Ich war einmal mit meiner Oma bei einer Ostermesse frühmorgens, weil sie sagte, dass es dort ein leckeres Frühstückbüffet gäbe. Tatsächlich gab es eine Ostermesse, mit der ich nichts anfangen konnte und ein spärliches Frühstück mit Graubrot, Schnittkäse und Wurstscheiben.

4 Antworten zu „Religiöse, Atheisten, Agnostiker“

  1. Einspruch euer Ehren! Also ich mag Deinen freundlichen Agnostizismus, keine Frage. Ich glaube (ganz bewusste wortwahl hier), wenn man in West-Deutschland aufgewachsen ist und diese krude Mischung aus verpflichtendem Religionsuntericht und Konfirmation des Geldes wegen durchlaufen hat, hat man ein paar christliche Memes so tief im eigenen Denken und Fühlen veranktert, dass man sie nie wieder los wird.

    Aaaber … Atheisten glaube nicht, dass es keine Götter gibt. Sie halte es nur für sehr, sehr, sehr unwahrscheinlich. Tatsächlich sind alle Menschen Atheisten gegenüber den meisten Göttern, die die Menschheit hervorgebracht hat. Menschen, die sich Atheisten nennen, gehen nur noch einen Gott weiter.

    1. „Tatsächlich sind alle Menschen Atheisten gegenüber den meisten Göttern, die die Menschheit hervorgebracht hat.“

      Du meinst, weil sie deren Existenz in Frage stellen? Das wäre aber genau die Definition für Agnostiker.

  2. „In Frage stellen“, ist vielleicht ein wenige zu schwach … für albernen Quatsch halten passt schon eher. Wer hält Wotan heute noch im tiefsten Herzen für echten Gott? Oder hielte es nur für vage wahrscheinlich, dass sie jemals echte Götter waren?
    Dass Menschen früher dran geglaubt haben: Geschenkt!
    Dass es die aller vageste Wahrscheinlichkeit gibt, dass sie wirklich Götter waren oder sind: Schon das glauben wohl nur sehr wenige.
    Dass sie von Anfang an nur von Menschen ausgedachte Figuren und Geschichten waren und sind: Das scheint mir doch eher das echte Verhältnis der Menschen zu Wotan zu sein.
    Dies ist der Atheismus, den ich meine.

    1. Ah, O.K., Gott/Götter als Action-Figur. Ja, das glaubt ja keiner mehr heute, behaupte ich mal. Eher eine Entität. Ein irgendwie Seiendes. Ein Nicht-Nichts. Ich denke, am Buddhismus als nicht-theistische Religion wird das deutlich. Buddah ist die Figur, der Mensch, der Stellvertreter, das Symbol, aber nicht das, worum es eigentlich geht.

      > Dass sie von Anfang an nur von Menschen ausgedachte Figuren und Geschichten waren

      Ein Gläuber/spiritueller Mensch sagt, dass das eben nicht der Anfang ist, sondern die Folge von etwas davor.

      Vielleicht ist Glauben eben auch eine andere Form des Erzählens und Erlebens. Man geht mit Worten anders um. Das Wort ist keine Erfindung, sondern die Folge eines Sinns.

      Ob das, was ich schreibe, ein Religionswissenschaftler oder Theologe für klug hält, weiß ich natürlich auch nicht. Das ist nur die Beschreibung, wie ich es sehe und erlebe und erkläre.

      Ich bin zwar christlich aufgewachsen, aber ich bin auch mit Lego aufgewachsen und gehe, wenn ich etwas reparieren will, ins Bauhaus und nicht in den Lego-Schop. Wie ich generell nicht unterschreiben kann, dass ich westlich-christlich aufgewachsen bin. Ich habe ja nie aufgehört zu wachsen und habe mein Leben lang andere Einflüsse gehabt. Mit 17 habe ich mich mit Buddhismus beschäftigt und regelmäßig meditiert.

      Die interessantesten Gedanken lieferten mir Marc Aurel und das
      Tao Te Ching. Aber nur als grobe Denkanstöße.

      So gesehen bin ich vielleicht am ehesten Stoiker.

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