Hi, I’m Martin

  • Kunst­betrach­tung und Bild­beschreibung

    Sorry, wenn ich schon wieder, aber … ich sollte einfach nicht mehr so verblüfft sein und mich langsam dran gewöhnen:

    Schreibe eine Bildbeschreibung mit mindestens 2000 Wörtern zu Mark Rothkos Bild Orange, Red, Yellow

    Das Kunstwerk „Orange, Red, Yellow“ von Mark Rothko ist eine monumentale Darstellung der Farben Orange, Rot und Gelb, die auf einer Leinwand von 236,2 x 172,7 cm (93 x 68 Zoll) gemalt sind. Rothkos Kunstwerke gehören der Kunstrichtung des Abstrakten Expressionismus an und sind dafür bekannt, dass sie Emotionen und Gefühle durch die Kraft der Farben ausdrücken.

    Das Gemälde besteht aus drei horizontalen Rechtecken, die fast die gesamte Leinwand ausfüllen. Das obere Rechteck ist gelb, das mittlere rot und das untere orange. Die Farben sind klar voneinander abgegrenzt, aber es gibt auch einige Stellen, an denen sie miteinander verschmelzen. Die Ränder der Farbflächen sind unregelmäßig und verschwommen, was dem Werk eine gewisse Unschärfe verleiht.

    Die Farben in „Orange, Red, Yellow“ haben eine starke emotionale Wirkung auf den Betrachter. Orange, Rot und Gelb sind leuchtende und lebhafte Farben, die Freude und Energie ausstrahlen. Rothko verwendet jedoch keine klaren Linien oder Formen, um die Farben zu definieren. Stattdessen lassen die unregelmäßigen Ränder der Farbflächen den Betrachter die Grenzen zwischen den Farben selbst definieren. Diese fehlende Definition und die Verschmelzung der Farben sorgen für ein Gefühl von Unendlichkeit und Unbegrenztheit, was das Werk zu einem äußerst einnehmenden Erlebnis macht.

    Das Gemälde „Orange, Red, Yellow“ von Rothko ist ein hervorragendes Beispiel für seine typische Malweise, die oft als „multiform“ bezeichnet wird. Bei dieser Technik verwendet Rothko Farbflächen, die scheinbar willkürlich auf der Leinwand verteilt sind. Dies ermöglicht es dem Betrachter, seine eigenen Interpretationen und Bedeutungen aus den Farbflächen abzuleiten. Rothko selbst sagte über seine Arbeit: „Ich versuche, den Betrachter zu involvieren, damit er sich fühlt, was ich gefühlt habe.“

    Die Farben in „Orange, Red, Yellow“ sind von großer symbolischer Bedeutung. Orange, Rot und Gelb sind nicht nur lebhafte und leuchtende Farben, sondern auch Farben, die mit der Sonne und dem Feuer assoziiert werden. Diese Elemente sind seit Jahrtausenden mit Energie, Wärme und Leben verbunden und können daher eine starke emotionale Wirkung auf den Betrachter haben.

    Darüber hinaus haben Orange, Rot und Gelb auch in der Psychologie eine besondere Bedeutung. Rot zum Beispiel wird oft mit Leidenschaft, Wut und Energie assoziiert, während Gelb mit Freude, Glück und Optimismus in Verbindung gebracht wird. Orange wiederum ist eine Mischung aus Rot und Gelb und kann daher eine Kombination der Eigenschaften beider Farben darstellen.

    Rothkos „Orange, Red, Yellow“ ist auch in Bezug auf die Komposition ein bemerkenswertes Werk. Die drei horizontalen Rechtecke sind symmetrisch angeordnet und nehmen fast den gesamten Platz auf der Lein …


    Wäre ich Schüler, wäre ChatGPT eines meiner Hauptwerkzeuge. Ich kann mir kaum etwas Schlimmeres vorstellen als eine Bildbeschreibung zu Mark Rothko-Bildern. Zum Glück stellt niemand diese Aufgabe. Hoffe ich.

    Ich habe allerdings noch nie etwas von „multiform“ in der Malerei gehört oder das Zitat von Rothko gelesen. ChatGPT lügt ohnehin ohne mit der Wimper zu zucken.

    Update: Kritiker haben seinen Stil als „multiform“ bezeichnet.

    Although Rothko never used the term multiform himself, it is nonetheless an accurate description of these paintings.

    Was daran treffend oder akkurat ist, kann ich nicht nachvollziehen. Das Zitat konnte ich nicht überprüfen. Glaubwürdig ist es.

    Bing ist mir lieber, das liefert wenigsten Quellen.

    Ich wollte diesen Eintrag auch gar nicht so ernst nehmen, es war eher als Witz gemeint. Man sollte nicht allzu viel Worte über ein Werk von Rothko verlieren. Deswegen bin ich jetzt auch still.

  • Der Inhalt einfach nur WOW

    Ich kann wieder ohne Brille lesen. Seit 15 Jahren lese ich nur mit Lesebrille, mittlerweile brauche ich für fast alles eine Brille, außer Autofahren und draußen Laufen. So richtig störend ist es beim Reparieren und Rumschrauben, weil ich da oft verdreht und über Kopf arbeite. So richtig störend ist es auch, wenn ich Musik mache, vor allem mit Kopfhörern. Die Noten und Texte drucke ich mittlerweile in Großschrift aus, A4 reicht dafür nicht mehr.

    Vor dem Auftritt hatte ich die Idee, zum Optiker zu gehen und nach Kontaktlinsen zu fragen, damit ich in der Nähe scharf sehen kann (Noten), der Rest interessiert mich nicht, weil das sowieso im Dunklen ist (Publikum). Aber es gibt ja mittlerweile Bifokallinsen, mit denen man sowohl in der Ferne als auch in der Nähe sehen kann. Wunderwelt der Technik, ich bekomme mal wieder nichts mit.

    Ich wurde vermessen und mittlerweile habe ich für mich passende Linsen, die ich schon länger tagsüber trage. Es ist gewöhnungsbedürftig, mehr kann ich dazu nicht sagen. Wer Hemmungen hat, am Augapfel rumzugrapschen, sollte es lieber lassen, denn das ist nötig. Aber das lernt man.

    Mit den ersten Linsen bin ich gleich in die Stadtbücherei und in Buchhandlungen gegangen und habe es so sehr genossen, den Text ohne Brille lesen zu können.

    Ich habe mittlerweile mal wieder zig Bücher angefangen und nicht zu Ende gelesen, ich bin mal wieder in der Phase. Aber ich gräme mich nicht mehr.

    In der Stadtbücherei nehmen Unterhaltungsromane einen immer größeren Raum ein. Der eine hat mir gereicht, und war immerhin noch lesbar. Ich bin ja nicht grundsätzlich abgeneigt, neige zu romantischen Gefühlen und Gefühlen überhaupt, aber irgend etwas scheint doch grundsätzlich anders zu sein. Das nimmt einen unglaublichen Raum in diesen Geschichten ein. Romantische Gefühle sind ein echtes Spezialgebiet. Das ist Fachliteratur, Special Interest. Was für den einen Raumschiffantriebe sind, sind für manch andere Sehnsucht nach einer anderen Person.

    Jetzt lese ich gerade, dass diese Romane in Bestsellerlisten auftauchen und über TicToc „rezensiert“ werden. Und über Blogs. Ich weiß, dass es etwas überheblich ist, das Wort in Anführungszeichen zu setzen, aber ich habe gerade bei einem dieser Romane nachgelesen. Die Rezensionen verweisen auf Blogs, die alle mittlerweile entfernt sind. Ich glaube, dass man diese Bücher und ihre Rezensionen und die kompletten Accounts komplett einer KI überlassen kann.

    Es gibt diesen Begriff „Popcorn-Kino“ und die Redewendung „das Gehirn abschalten“, deshalb will ich das gar nicht allzu sehr werten, aber alles steht und fällt für mich mit der Dosis.

    Wir haben mal in der Musikrunde unsere „Peinlich, aber geil“-Lieder mitgebracht. Man merkt schnell, dass die Grenzen da sehr fließend sind und man irgendwo schwankt zwischen „verbohrt“ und „naiv“. Verbohrt ist man, wenn man nichts Peinliches mag, naiv ist man, wenn man nur Peinliches mag. Und was peinlich ist, weiß man sehr genau, dafür hat man ein Gefühl. Fußnägel rollen sich hoch, Magen dreht sich um. Selbst die stumpfesten Menschen kann man da packen und werden windelweich.

    Bild: Adobe Firefly

  • Ein Gastspiel

    Heute Abend ist es soweit. Wir treten auf. Ich kann es noch nicht so richtig glauben. Zum Glück waren wir gestern Abend im Theater und haben schon mal aufgebaut und Soundcheck gemacht. So konnte ich mich an den Raum gewöhnen.

    Ich habe nicht den leisesten Schimmer, wie der Abend wird. Für uns ein unterhaltsames Fest, aber für die andern?! Sie werden sehen, dass wir Spaß haben und das ist ja schon mal unterhaltsam. Aber das Set ist toll, abwechslungsreich, schön und wir werden fast alles ganz ordentlich spielen, manches sogar richtig gut.

    Ich bin leider furchtbar aufgeregt, muss aber konzentriert und fit bleiben.

    Unser letzte Auftritt war 1991 und da haben wir vor den Konzerten Shotguns mit 0,5 Liter-Dosen gemacht. Jetzt bestreite ich den Abend mit einem selbstgemixten isotonischen Getränk, einer halben Koffeintablette, augenfreundlichen Ausdrucken der Texte und Grifftabellen, Notenständer und Licht.

    Seite einem Monat bespielt unser Sänger den Instagram- und Facebook-Account wie ein Profi und hält den Hype im Freundes- und Familienkreis hoch. Der alte Freundeskreis kommt aus ganz Deutschland angereist.

    Das Theater hatte selten so viele Kartenreservierungen. Es wird eine Benefizveranstaltung, alles Geld geht ans Theater, das seit 1987 von seinem mittlerweile 80-jährigen Leiter geführt wird. Er und seine Tochter treten dort regelmäßig auf. Sie werden den Gästen heute Abend nach dem Konzert Chili con Carne kochen und es wir sicher ein langer Abend.

    Wir hatten hier ja schon mal eine kleine Familienfeier gefeiert.

  • Lexikonspiel

    Eines unserer Lieblingsspiele war das Lexikon-Spiel. Wir haben das so oft und gerne gespielt, dass ich dafür sogar mal für jemanden als Geschenk eine Brettspielversion gebastelt und illustriert habe.

    Kennengelernt habe ich es in der klassischen Version mit einem Lexikon allgemeiner Begriffe, aber wir haben dann sehr schnell gemerkt, dass sich ein Fremdwörterlexikon viel besser eignet, weil man die Begriffe in der Regel nicht kennt und die Definitionen kurz und prägnant sind. Dann hat man nicht so viel zu schreiben und das Spiel wird flotter.

    Viele Fremdwörter klingen ausgedacht und die Definitionen nicht weniger absonderlich. Mit etwas Kreativität, kann man seiner Fantasie freien Lauf lassen und kompletten Unsinn erfinden, der nicht weniger glaubwürdig klingt als das, was man im Lexikon liest.

    Punkte bekam bei uns derjenige

    • dem man die selbst ausgedachte Definition glaubt
    • dem die Definition aus dem Lexikon niemand glaubt
    • der die richtige Definition errät

    Einige Beispiele (alle aus dem Duden Fremdwörterbuch von 1997):

    Pitting: kleine, an Maschinenteilen usw. durch Rost o. Ä. entstandene Vertiefung.

    Organdin: fast durchsichtiges, wie Glasbatist ausgerüstetes Baumwollgewebe in zarten Pastellfarben.

    Karube: Johannisbrot.

    Fufu: westafrikanisches Gericht aus zu einem Brei gestampften gekochten Maniok- od. Jamsknollen, der zu kleinen Kugeln geformt u. mit einer stark gewürzten, öligen Suppe übergossen wird.

    Wie man sieht, kann man sich extrem kurz fassen, aber auch wortreich austoben.

    Ich liebe dieses Spiel.

  • Spaltung

    Übersetzt heißt „Spaltung der Gesellschaft“: Ich sehe nur Schwarz und Weiß.

  • Anna Lapwood und Bonobo

    Anna Lapwood ist eine von vier Associated Artists an der Royal Albert Hall. Einen Tag bevor Bonobo ihren letzten Auftritt in der Royal Albert Hall hatten, hörten sie sie an der Orgel, die 9999 Pfeifen hat, nachts spielen. Anna Lapwood übt dort manchmal um diese Zeit. Sie fragten sie, ob sie beim letzten Auftritt am nächsten Abend zusammen spielen könnten, probten einmal und um ein Uhr beendeten sie gemeinsam das Konzert in einem atemberaubenden Sound- und Licht-Spektakel. Anna Lapwood spielt Bachs Toccata in D minor dazu.

    Niemand außer der Band und ihr wussten davon. Die Leute reckten ihre Arme in die Höhe als würden sie der Orgel huldigen. Sie spielte die Orgel auf vollster Lautstärke, was die Luft fühlbar zum Schwingen bringt.

    Das gehört sicher zu den eindrucksvollsten, Sound-, Klang- und Licht-Ereignissen, die ich je auf Youtube gesehen habe. Selbst in Vollbild und mit aufgedrehtem Verstärker bekommt man wahrscheinlich

  • Spaghetti Carbonara

    Gestern habe ich grässliche Spaghetti Carbonara in einem Restaurant gegessen. Ich esse beim Italiener meistens Spaghetti Carbonara, weil ich die nie selbst mache. In unserer Familie isst eine vegan, die andere vegetarisch.

    Ich habe schon oft ziemlich unbefriedigende Carbonara gegessen, obwohl da ja nun wirklich nicht viel dazu gehört. Allerdings habe ich mich einmal selbst dran versucht und das Ergebnis war gerade mal mittelmäßig. Kurzum: Carbonara braucht etwas Erfahrung und isst man vielleicht besser zuhause.

    Ich vermute, man muss herausfinden, wie die Mengenverhältnisse sind und am Schluss das Ei etwas zum Stocken bringen. Mir ist das nicht gelungen.

    Ich fand das gestern so unbefriedigend, dass ich das jetzt nochmal zuhause kochen muss. Ich werde mich daran halten:

    Und hier dran, wenn es um die Mengen geht (Schafkäse nehme ich nicht, ich vermute, das ist ein Übersetzungsfehler).

    Update: Easy und lecker. Ich habe keinen Speck genommen, sondern Schinken. und das Ei ein bisschen zu viel mitgebraten (siehe oben). Hier muss ich noch ein bisschen experimentieren, damit es nicht zu roh oder zu gar ist.

    Zutaten für 4 Personen

    • 350 g Spaghetti
    • 120 g Guanciale
    • 1 Knoblauchzehe
    • 3 Eier
    • 50 g geriebener Pecorino-Käse 1 Esslöffel Olivenöl
    • schwarzer Pfeffer
    • Salz
  • Die Villa an der Elbchaussee

    Ich wollte mal wissen, wie sich so ein Buch liest, dessen Genre halbe Buchhandlungen füllt.

    Es liest sich gut und ist gleichzeitig kaum zu ertragen. Der Stil ist so schablonenartig wie Conni-Bücher. Jede KI ist eloquenter. Die Einfältigkeit und Romantik treibt einen in den Wahnsinn. Ist das Adrenalin aber erst einmal abgebaut, gibt man sich geschlagen und hat viel Freunde mit einer unterhaltsam vor sich hin dümpelnden Geschichte.

    Es handelt sich um eine Trilogie und ich will doch unbedingt wissen, ob sie jetzt doch noch mit dem Engländer zusammen kommt oder am Ende eine Vernunftheirat eingeht. Was für ein Cliffhanger!

    Irgendwann werde ich die anderen beiden Bücher vielleicht auch noch lesen.

    Ich muss natürlich sagen, dass der halbe Reiz des Buches für mich darin besteht, dass es in Hamburg spielt.

  • Split

    M. Night Shyamalan Split habe ich ohne Wissen und Ahnung gesehen und man verrät zu viel, wenn man etwas über den Film schreibt.

    Am besten also nichts lesen und schreiben, nur ansehen.

    Ich liebe es, so überrascht zu werden, gerade wenn die Überraschung so verzögert kommt und dann über einen hereinbricht. Tolles Schauspiel auch von James McAvoy.

    Grandiose Ideen hat der Mann. Ein Meister der Spannung. Jetzt muss ich mir alle Filme von ihm ansehen. Ein Wermutstropfen für die Moral: Er klaut Ideen.

  • Mehr Folklore, Triviales und mehr Bass

    Ich habe mir The Wicker Man angesehen und war ziemlich begeistert. Wie konnte ich den noch nicht kennen, vor allem, weil er ja praktisch eine Vorlage für Midsommar ist. Grandioser Folklore-Grusel.

    Und weil ich die Filme schon wieder komplett vergessen hatte, habe ich mit Sixth Sense und Unbreakable nochmal angesehen und konnte mich wieder dran freuen. Gestern dann noch The Visit. Ich mag die Filme von M. Night Shyamalan sehr.

    Mit ähnlich reizvollem Grusel sehe ich mir die Cover und Titel der Bücher mit trivialer Unterhaltungslektüre für Frauen an. Jetzt aber ich eines gelesen: Töchter der Elbchaussee. Zwischendrin war es kaum auszuhalten. Das sind Conni-Geschichten für Erwachsene. Die naive Romantik ist fast nicht zu ertragen.

    Gestern wollte ich mir mal eine Folge von Der Bergdoktor ansehen, aber meine Frau hat sich geweigert.

    Die Elbchaussee-Geschichte ist eine Trilogie. Zwei Bücher gibt es noch. Ich will doch unbedingt wissen, ob das noch was wird mit dem Engländer. Und wie es wohl ihrer Freundin geht, mit der sie sich so zerstritten hat?! Verdammt, ich muss weiter lesen. Aber nicht jetzt. Mein Buchhändlerfreund hat mir einen Sack Bücher mitgegeben.

    Unserer Setlist für unser Konzert ist fertig. Termin und Location stehen. Jetzt geht es los. Ich spiele, übe und lerne die Songs. Nach dreißig Jahren stehe ich wieder musizierend auf der Bühne.

    Ich werde fast nur Bass spielen. Ich habe mir einen kleinen gebrauchten Verstärker gekauft, der ist optimal für das Set.

    Bass spielen und Singen ist so toll. Mein Vorbild ist Johanna Söderberg.