Allgemein

  • Böse Bilder

    Seit man mit KI schnell und einfach Bilder generieren kann, sieht man sie als Beitragsbild ab und zu in Blogs. Nicht alle Bilder sind gelungen und manchen sieht man es an, dass sie KI-generiert sind.

    Ich bin immer wieder begeistert über die Bilder, die leonardo.ai generiert. Eine Zeit lang habe ich damit viel herumgespielt.

    Man kann in leonardo.ai das Ergebnis steuern, indem man eine Bildvorlage als Stilvorgabe mitgibt. Dadurch sehen alle erzeugten Bilder ähnlich aus, was am Ende ein schönes, schlüssiges Gesamtergebnis gibt. Ich habe mal testweise auf einem Test-Blog die Texte damit bebildert. Das sah ganz schick aus. Es wurde mir dann aber etwas zu style-lastig. Vielleicht mache ich das hier mal. Just for fun.

    Es stimmt natürlich, dass ein Text überhaupt kein Bild braucht, und an den meisten Themes nervt es mich auch, dass das Layout geradezu ein Bild erfordert. Eigentlich sollten Bilder nicht fehlen, sondern zusätzlich sein. Ich finde es aber auch schon doof genug, dass ich mir einen Titel überlegen muss.

    Am Ende ist es bloß eine Geschmacksfrage, und es bleibt jedem selbst überlassen, wie er bloggt.

    Möglich, dass das ordinär, bequem und billig rüberkommt, aber … hahahaha, dann würde ich es ja fast genau aus dem Grund machen.

    Mache ich aber nicht. Der Grund ist einfach, dass ich diese Technologie so wenig wir möglich hier im Blog nutzen will. Am liebsten gar nicht, auch wenn mir die Finger jucken.

    Es ist eine Frage der Authentiziät. Aber wie lange wird sich das halten? Ist das wie so ein Bio-Aufkleber? Oder wie das Reinheitsgebot beim Bier? So sinnfrei wie „Garantiert ohne Chemie“? Im Moment noch nicht, aber vielleicht irgendwann. So sinnvoll wie „ohne Filter“ bei Fotos. Als wären Bilder aus der Realität geschnittene Objekte. Magritte rollt mit den Augen.

    Ich glaube, dass viele gar nicht wissen, was man mit den Bildgeneratoren so alles machen kann.

    Längst schwirren die Bilder, die ich erzeugt habe, in meinem Kopf, und immer wieder schaue ich sie mir an, weil sie eine Bild gewordene Idee sind. Vieles weit besser, als ich mir es hätte vorstellen können.

  • Joe Meek

    Als ich die Geschichte der Telecaster recherchierte, stieß ich auf Telstar von The Tornados. Ich kenne das Stück aus meiner Kindheit, meine Mutter hat es gerne gehört, und ich auch.

    Die Entstehungsgeschichte des Songs ist so außergewöhnlich, dass es dazu sogar einen eigenen Film dazu gibt.

    Hinter dem Stück steht ein Produzent: Robert George „Joe“ Meek.

    Joe Meek hatte eine bipolare Störung, war Schizophren, depressiv und hat etliche Drogen konsumiert (Barbiturate und Amphetamin). Er erschoss seine Vermieterin im Streit, weil sie sich über den Lärm in seiner Wohnung beschwert hat, und dann sich selbst.

    Und er war außergewöhnlich kreativ. Er und Phil Spector kann man wohl als Begründer moderner Musikproduktion bezeichnen.

    Er entwickelte insbesondere ein Gerät zur stärkeren Kompression von Sounds, in das er seinen Namen eingravieren ließ, oder ein aus einem Heizlüfter entwickeltes Echogerät.

    Am 10. Juli 1962 wurde der erste TV-Satellit der US-Firma AT&T unter dem Namen „Telstar“ gestartet

    […]

    Meek bat die inmitten einer Tournee befindlichen Tornados für Sonntagmorgen, den 15. Juli 1962, in seine RGM-Tonstudios, um mit ihnen den Song zu proben und aufzunehmen.

    […]

    In der Nachbearbeitung entschied sich Meek für dreifaches Overdubbing des in drei Oktavlagen gespielten Songs. Als Nächstes imitierte Meek ein Raketen-Startgeräusch, das mit Hilfe einer selbst-oszillierenden Tonbandverzögerung entstand. Die vielen Overdubbings erniedrigen insbesondere die mittleren und niederen Frequenzen zu einer akustischen Unschärfe. Ein beschleunigter Pianopart führt zu harfenähnlichen Arpeggios. Selbst der Klang der Leadgitarre ist mit Echo unterlegt, wobei die Echoeffekte durch die Heizwendeln eines umgebauten Heizlüftgerätes erzeugt wurden. Der klassische Joe-Meek-Sound wird hier vollends zur Geltung gebracht: Die Soundeffekte Limiting (frühe Drosselung eines Tonsignals) und Kompression (reduziert den Dynamikbereich und führt deshalb dazu, dass sich bestimmte Klänge satter anhören) werden hier exzessiv eingesetzt, wie es in der Plattenbranche bislang noch nicht üblich gewesen war.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Telstar_(Lied)
  • Jünger lieber

    Das habe ich mir sowieso schon gedacht. Dass man dafür extra die Forschung bemühen muss …

    Dass Jugendlichkeit für beide Geschlechter ein gleich starker Attraktivitätsfaktor ist, lässt die Forscher vermuten, dass insbesondere Frauen sich über ihre wahren Kriterien mitunter täuschen. Was sie zu suchen glauben, sei nicht unbedingt das, was sie de facto attraktiv finden. Vielleicht sind sie aber auch weniger bereit als Männer, ihre Präferenz für Jüngere zu bekennen.

    Jüngere bevorzugt

    Ich diskutiere da auch gar nicht mehr, sondern sage meine Meinung und flüchte auf die Toilette, wenn zu solchen Diskussionen kommt.

    Siehe auch.

  • Vorsätze für 2025

    Letzter Tag im Jahr, was nehme ich mit? Was habe ich 2025 vor?

    Black Music

    Nicht nur mehr hören, sondern vor allem machen, bzw. rantrauen. Was schnell zu machen und unverfänglich ist, ist Bass. Gitarre ist etwas umfänglicher, und da fange ich mit Blues für Sologitarre an an. Von da aus taste ich mich vor.

    Irish Music

    Selbstverständlich. Weitermachen. Und zwar ungezwungen generell Folk und Traditional Music.

    Bücher

    Erst einmal Kaufverbot. Ernsthaft, das ist ein echtes Bücher-Kauf-Problem. Ich habe genug Bücher, es werden die gelesen, die ich habe.

    Lesen

    Ich will konzentrierter lesen. Ich habe das früher schon gemacht, dass ich mich in die Stadtbücherei gesetzt habe, um ablenkungsfrei lesen zu können. Neben der Konzentration ist die Wachheit ein Problem, ich schlafe nämlich dabei ein, wenn es zu bequem ist. Ich muss mich wie ein Mönch auf einen harten Stuhl an ein Tisch setzen und mich voll auf den Text konzentrieren.

    Spielen

    Ich will spielen, um freier im Denken zu werden, spielerischer und fantasievoller. Ich habe mit Ironsworn angefangen und werde das Grundprinzip als Gerüst nehmen. Einfach nur mal Geschichten ausdenken, Zufälle einbauen, Würfeln.

    Tanzen

    Vor drei Tagen habe ich auf dem Geburtstag eines Freundes eine Frau kennengelernt, mit der ich mich lange und intensiv unterhalten habe. Dieses Gespräch hat viele Gespräche des letztens Jahres aufgewogen, in denen ich mich ich mich überhaupt nicht gut verstanden habe. Wir haben auch viel über das Tanzen geredet, und von dort aus über alles mögliche Körperliche, Menschliche. Das hat meinen Blick auf mich verändert, vor allem, wie sie mich gesehen hat, weil sie einen völlig anderen Blickwinkel hatte als die Menschen, mit denen ich sonst so zu tun hatte. Das nehme ich mit.

    Ballett bei meiner alten Lehrerin weiterzumachen, war eine gute Entscheidung. Das bedeutet aber auch, dass ich wieder ganz anders trainieren muss. Die Gruppe ist toll, bunt gemischt, voller Energie.

    Contemporary bleibt wie es ist. Zum Glück. Auch eine tolle Gruppe.

    Sean Nós. Ich muss alleine mit Videos weitermachen. ich habe ja noch nicht mal richtig angefangen. Hier will ich nächstes Jahr dranbleiben und viel weiterkommen. Echter Vorsatz.

    Yoga und Pilates

    Bisher ging es mir um Stressabbau, aber jetzt muss ich wieder mehr Muskeln aufbauen. Downdog hat zum Glück neue Videos aufgenommen, damit kann man Yoga und Pilates mischen. Passt gerade mal wieder perfekt.

    Ich habe mit eine kleine, sanftere Massagepistole gekauft. Eine der besten Anschaffungen dieses Jahr. Damit kann ich viel besser und intensiver meine tieferen Verspannungen wegmassieren. Ich habe keine großen, starken Verspannungen, es sing die tieferliegenden, kleineren, die Probleme bereiten.

    Fotografie

    Alle Negative einscannen. Vier Ordner, zwei Kisten.

  • Weihnachten

    Weihnachten verbinde ich mit Tradition, Familie und dem christlichen Wert, als Mensch bedingungslos wertvoll zu sein.

    Ob man zusammen isst oder sich etwas schenkt oder einen Baum aufstellt und schmückt, Lieder singt oder in die Kirche geht, ist Geschmacksache.

    Wir sind so verschieden und jeder hat eigene Vorstellungen. Es ist ein Kunst, dass alles an Heiligabend unter einen Hut zu bringen. Das kann funktionieren oder auch nicht.

    Egal, wie Heiligabend gelaufen ist oder man sich gefühlt hat, die Grundidee existiert darüber hinaus und schert sich nicht, wie man das findet.

    Ich kann Weihnachten feiern oder doof finden, Weihnachten interessiert das wenig. Nicht ich bin wichtig, sondern die Idee dahinter.

    Ich fühle mich mit der Idee sehr verbunden und indem ich Essen koche und Kerzen anzünde und jemandem etwas schenke oder singe verwirkliche diese Idee.

  • Solstice Birthday

    Ich war nie froh, am 21. Geburtstag zu haben. Was für ein blöder Zeitpunkt, drei Tage vor Weihnachten („Jetzt habe ich endlich alle Weihnachtsgeschenke, und du hast auch noch Geburtstag!“). Geht mir ja genau so, eine Freundin hat am 23. Ich kenne welche, die haben am 31. Überhaupt kenne ich eine ganze Menge Schützen. Wir sollten einen Schützenverein aufmachen. Hahaha. Unsere Eltern sind bloß ihren Frühlingsgefühlen nachgegangen.

    Die längste Nacht des Jahres, finde ich nicht so schlimm. Blöd ist es, dass es auch auch tagsüber meist grau ist und regnet. Aber, hey, heute war es nur grau. Leider auch warm. So, wie jeder zukünftige Tag zu warm sein wird.

    An meinem Geburtstag gehe ich mit der Familie zum Inder, weil Inder für die ganze Familie passt. Vor zwei Jahren habe ich sie zu einem originalen Chinesen geführt, das war schräg.

    Danach waren wir auf dem Weihnachtsmarkt. Ich habe ein Metallschälchen gesucht, wo ich Kohle und Weihrauch drauf verbrennen kann. Ich habe vor x Jahren mal Weihrauch gekauft, ich habe auch eine Mischung aus dem Kölner Dom. Und Myrrhe. Amberharz habe ich auch noch (nicht Ambra!). Gab es aber nicht, das Schälchen. Völlig out. Ich habe es in einem Geschäft gefunden.

    Abends haben wir When Harry met Sally geguckt. Den habe ich spät schätzen gelernt, als ich ihn im Original sah und Billy Christals Autobiografie gelesen habe. Eine technisch brilliante Komödie, die die Lücke zu Annie Hall schließt. Was kam danach? Meet the Fockers? Man braucht einiges dafür: gutes Drehbuch, gute Schauspieler, Timing. Screwball comedy, „Beziehungskomödie“ auf deutsch. Deutsch ist zu lahm dafür. Mieses Timing. „Witty“ kann man auch nicht mit einem Wort übersetzen. Wortreich, schnell und präzise pointiert geht nicht gut im Deutschen. Deeptalk können wir. Ist halt extrem unsexy.

    It has secondary characteristics similar to film noir, distinguished by a female character who dominates the relationship with the male central character, whose masculinity is challenged, and the two engage in a humorous battle of the sexes

    https://en.wikipedia.org/wiki/Screwball_comedy

    Am Ende noch tränenrührend romantisch zu sein, das ist die Kunst. Meisterhaft gelöst von Rob Reiner.

    Ganz wichtige Voraussetzung: die arbeiten nix und haben hohen Lebensstandard. Familie gründen ist extrem unromantisch. Aber genau das formuliert When Harry met Sally aus, und das finde ich grandios. Tut weh, tut gut. „Und wo kommt die Kohle in dem Film her?“ „Ruhe jetzt! Die gehen schließlich auch nicht auf’s Klo im Film!“

    Der Abend schließt mit einem Bassisten, den ich seit meiner Kindheit vergöttere: Stanley Clarke.

    Im Familienchat das Thema „Kuchenbacken“, „Geburt“ und „Geburtstag“. Mein Stiefvater sagt, ich sei besser gelungen als der Kuchen. Schön fand ich das. „Braten in der Röhre“ fiel mir ein.

    Jeder hat so seine eigene Lebensaufgabe, meines ist es, das Rätsel meines Lebens zu lösen. Warum zum F*** bin ich und warum ist nicht Nichts?!

    Feierabend und ab morgen wird’s wieder heller.

  • Eau de Space

    Parfümeure haben für die NASA ein Parfüm entwickelt, dass die Astronauten auf Weltraumflüge vorbereiten soll, und zwar auf die Geruchsmischung, die sie in der Weltraumkapsel erwartet. Die Idee ist so schlau wie nachvollziehbar, denn man will ja auf alles vorbereitet sein.

    Das Parfüm ist auch frei erhältlich, allerdings ist der Geruch wohl ziemlich unerträglich. Reinhard Remfort und Nicolas Wöhrl haben es getestet und berichten hier im Podcast darüber.

    Auf Parfumo bekommt das Parfüm die Note 3.1/10, das ist eine noch schlechtere Note als für Sécrétions Magnifiques, das nach Schweiß, Blut und Sperma riecht (bzw. riechen soll).

    Beides sind interessante Grenzgängerexperimente.

    Sécrétions Magnifiques habe ich an meinen Schwestern getestet, einerseits ist man extrem abgestoßen, andererseits will man immer wieder neugierig dran riechen. Es fordert und überfordert und man kann daran beobachten, wie extreme Sinneseindrücke neugierig machen können.

    Eau de Space wird auf Parfumo mit Blut, Eisen, Urin und verbranntem Plastik beschrieben.

    Zusammengefasst in Kombination quasi wie ein vergammeltes Medizinglas, in das man vor Jahren mal uriniert hat. Das Glas ist aus leicht angebrannten Plastik, und liegt auf feucht-moderiger Erde.

    Kunststoff, Kabelummantelung, synthetische Materialien, billigste DVD-Hüllen aus China, verhitzte Metalle… Apotheken Chemie, medizinische Räume, Vliesverband, Torf, frischer Klostein. Raumanzug-Fasern haptisch greifbar.

    Es ist bitter, ein wenig schneidend und etwas stechend. Es kribbelt in der Nase, es hat etwas herausforderndes und unangenehmes. Es überfordert. Begleitet von dezenter Übelkeit und angeregten Kopfschmerzen. All dies nur sehr schwer auszuhalten. Mir geht es nach dem Test überhaupt nicht gut. Noch schlimmer sind lediglich die Gerüche von verwesendem Kadaver, geronnenem Blut, faulen Zähnen und Stressschweiß, danach kommt dieser Geruch.

    Maus, die in Milch ertrunken ist, und da seit ner Woche gammelt.

    Vor 15 Minuten hab ich entschieden, den Teststreifen im Klo runterzuspülen (das habe ich noch nie gemacht), und bevor ich das tat nahm ich noch einen tiefen Zug. Ich musste tatsächlich würgen, und schon zuvor wurde mir immer mehr und mehr schlecht von dem Zeug. Tatsächlich das Schlimmste, das ich bisher gerochen habe, und ich habe auch Sécrétions Magnifiques schon ausgiebig getestet.

    Alles Kommentarzitate.

    Jetzt bin ich neugierig.