Da meine Concertina gerade zur Reparatur in Dublin ist, und ich doch gerade erst für mich entdeckt habe, Melodien zu lernen und zu spielen, habe ich meine E-Gitarre in die Hand genommen und mich am Cissy Strut versucht.
Ich habe seit vier Jahren eine Telecaster. Um der Gitarre gerecht zu werden, will ich Sologitarre lernen, und das fängt beim Blues an, den ich eigentlich nicht gerne höre, aber er ist der Anfang der Art von Musik, wo ich hin will.
Eine gute Vorlage für Technik sind die alten Alben von The Meters, knackiger Twang-Sound mit perfektem Timing.
The Meters wurden von Art Neville, einem der Neville Brothers, in New Orleans gegründet. Der Gitarrist ist Leo Nocentelli, der eine Telecaster spielte.
Geschichte
Die Telecaster und die Stratocaster von Fender erzeugen einen sehr klaren, harten Sound.
Born in the fifties, looking so bold
Fender Stratocaster
Everything your parents hated about rock & roll
Fender Fender FenderWangin‘ & a-twangin‘, sounding so tough
Fender Stratocaster
& the kids in my corner, they can’t get enough
Fender Fender Fender
Like the wind in your hair when the top is down
Like taillights headed for another town
Fender Stratocaster
Well, there’s something about that soundLike gasoline in the sand
Fender Stratocaster
Like a motorcycle at a hot dog stand
Fender Fender Fender
Like the Dunkin‘ Donuts in Mattapan
Fender Stratocaster
Like the Thrifty Drugs in Santa An‘
Fender Fender FenderWell the sound is thin & the sound is cheap
Jonathan Richman – Fender Stratocaster
Like a tin can falling on a dead end street
Fender Stratocaster
Well, there’s something about that sound
Den Sound bekommt man aber auch mit anderen Gitarren hin. Duane Eddy spielte eine Gretsch.
Eine Gitarre mit Metallsaiten klingt härter und lauter. Entwickelt wurde sie von Christian Frederick Martin, der den Körper so verstärkte, dass er Stahlsaiten aufziehen konnte. Die D-19 hatte letztes Jahr 190sten Geburtstag. Das war die Geburt der Westerngitarre.
Western und Blues haben gemeinsamen Ursprung. Jimmie Rodgers gilt als Vater der Westernmusik, gelernt hat er von den Afroamerikanern, mit denen er bei der Eisenbahn gearbeitet hat.
Robert Johnson was a black blues musician and contemporary of Jimmie Rodgers. Retrospective boxed sets of music from both artists are available today. „If you go back and play those two boxed sets, they’re not very different from each other in sound. And you begin to understand, first hand, why they call country music the white man’s blues,“ said Tom Roland, music columnist for the Nashville Tennessean.
„Hank Williams was taught by a black street musician called Tee-Tot. In fact, the near inseparability of early country music and early blues is now documented in a 3-CD compilation released by Warner Bros. in 1998. Called „The Black Experience: From Where I Stand,“ the album presents 52 black artists‘ contributions to country music and includes not only African-American artists primarily known for their contributions to the blues, but those such as Charley Pride and Cleve Francis, who identified themselves solely as country artists.
https://www.africanbluegrass.com/content/twang-not-color
Twang ist der lautmalerische Ausdruck des Geräusches einer schwingenden Bogensehne. Der Ausdruck wurde auf den Klang der angeschlagenen Stahlsaite übertragen. Der Begriff wurde später auch auf eine nasale Stimmresonanz übertragen und historisch verwendet, um „eine unangenehme Resonanz“ zu beschreiben. Später wurde der Begriff mit regionalen Dialekten assoziiert.
Twang beschreibt nicht nur den Gitarrensound, sondern auch eine Gesangstechnik. Wenn man mal einen Chor aus Afrika live gehört hat, merkt man, wie unglaublich laut sie singen.
Charley Patton hat seine Stimme ganz bewusst verändert.
Twang nennt man auch den Gesangstil, den man übt, um in hohen Tonlaugen lauter singen zu können.
Dieser „Twang“ wird auch von Country-Sängern genutzt. Willie Nelson singt fast immer mit einer Twang-Stimme.
Die E-Gitarre als Instrument der Rebellion
„Twang“ ist ein Sound, der eine Unschärfe, eine Härte und Minderwertigkeit mit sich bringt. Der Sound der einfachen Leute.
Twang bricht mit Wohlklang und Klassik.
Wer in den 50ern E-Gitarre in der Hand hält, ist ein Rebell. Dieses Kontrastbild aus weißen, nerdigen Schuljungen und E-Gitarre ist Bild, mit dem immer wieder gespielt wird. Ich habe Hochachtung vor denen, die damals in einer weißen, westlichen Kultur mit Sounds und Blues experimentierten. Unzählige Bands und Musiker haben meine Kindheit und Jugend geprägt.
Der „Twang“ ist natürlich auch der wichtigsten Stilmittel der Surf Music.
Skuril und bemerkenswert ist auch das Bild des Space-Cowboy. Das konservative Amerika war von Weltraumphantasien beeinflusst; Atomtechnologie und Weltraumfahrt bestimmten das Bild der Moderne. Gleichzeitig sah man allerlei Gefahren, die sich in zahlreichen Horrorfilmen ausdrückten.
Der Sputnik-Schock hatte einen Sound:
Elektrische Instrumente und neue Aufnahmetechniken ermöglichten ebenfalls neue Sounds. Der Produzent der Tornados ist als der erste Produzent, der als eigenständiger Künstler galt. Telstar war der erste Nummer-Eins-Hit in den U.S.A. von einer Band aus England.
Robert George „Joe“ Meek (5 April 1929 – 3 February 1967) was an English record producer and songwriter considered one of the most influential sound engineers of all time, being one of the first to develop ideas such as the recording studio as an instrument, and becoming one of the first producers to be recognised for his individual identity as an artist.
https://en.wikipedia.org/wiki/Joe_Meek
Meek was affected by bipolar disorder and schizophrenia. His commercial success as a producer was short-lived, and he gradually sank into debt and depression. On 3 February 1967, using a shotgun owned by musician Heinz Burt, Meek killed his landlady, Violet Shenton, with whom he had argued over the loudness of his studio, which he rented from her, and then shot himself.
Wer mit Twang spielt, spielt knackig, klar, laut und penetrant. Das Gegenteil von smooth und glatt.
Guns N‘ Roses Sänger Axl Rose singt ebenfalls mit einem extremen Twang und auch Guns N‘ Roses sind Grenzgänger der Stilrichtung, mit einem deutlichen Bezug zu den Wurzeln, nämlich dem Blues. Eine vollkommen andere Richtung als das, was Bon Jovi oder Slayer oder Metallica damals machten. Eine Verjüngungskur für den Blues-Rock.
Jeffrey Lee Pierce und Gun Club kann ich gar nicht oft genug erwähnen. Sie brauchen eigentlich einen eigenen Eintrag hier. Jeffrey Lee Pierce ist mein Lieblingssänger, und er spielt traumhaft mit schiefen Tönen und Twang. Leidenschaftlich unkonventionell.
Twang machte einen wesentlichen Teil der damaligen Kraft der Pixies aus, und sie verpassen dem Indie-Rock eine völlig neue Richtung, indem sie sich auf die Wurzeln beziehen. Pixies bezogen sich auf Surf Music.
Aber weg von den weißen Rockbands und dem, was wir gut kennen.
Queen Esther will ich hier als zeitgenössische Musikerin erwähnen, weil ihre Alben einem ebenfalls die Vielfalt der Wurzeln deutlich machen. Ich kann ihre Alben sehr empfehlen. Anders als im Fusion und musikalischen Zitaten, spielt sie einfach alle Stile auf sehr schöne, klassische Weise.
Amy Winehouse hat mit viel Twang gesungen und Raye, die viel von ihr gelernt hat. Ich bekomme jedes Mal eine Gänsehaut von ihrer Performance in der Royal Albert Hall.
Funk, R’n’B, Soul
Bei meiner Recherche bin ich auf diesen tollen Sampler gestoßen, den ich grandios finde:
Voicebox und Autotune
Ein Spezialgebiet, das an die Veränderung und Verzerrung der Stimme im Blues anknüpft, ist Roger Troutman, der mittels einer Voicebox seine Stimme veränderte.
Heute wird die Stimme mittels Autotune verzerrt.
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