Das Wochenende: Deichkind, Workshop, Filme

Freitag war ich bei Deichkind. Ich habe die nie so richtig ernst genommen, bis ich von zwei Freunden, deren Meinung zu Musik ich sehr schätze (nicht den Geschmack teile!), auf sie aufmerksam gemacht wurde, live und von Platte.

Das Konzert war um die Ecke, 20 Minuten schöne Radstrecke am Neckar lang. Da musste ich hin. Und es war tatsächlich grandios. Was für eine gut gemachte, liebevolle Show. Kann man nichts sagen, nur wärmsten Herzens empfehlen. Hier ein Audio-Live-Mitschnitt eines aktuellen Konzerts.

An dem Wochenende hatte ich dummerweise auch einen Tanzworkshop von Freitagabend bis Sonntagnachmittag gebucht. Ich kann so schlecht „Nein“ sagen. Die Lehrerin macht wirklich guten Unterricht, den ich sonst so nicht bekomme, allerdings bin ich langsam zu alt für den Scheiß bzw. das Niveau. Ich kriege die Choreografie nie schnell genug in meinen Kopf, schon gar nicht in meinen Körper, und am Ende stehe ich immer nur schweißgebadet, fast kollabiert und mit schmerzendem Körper da.

Nach dem Deichkind-Konzert schickt sie das Video von dem verpassten ersten Teil, der alleine hätte mir für drei Tage gereicht. Naja, die Hälfte von dem, was sie macht, würde mir reichen.

Samstag war ich platt, schlief eine Stunde und sehnte die Nacht und den Schlaf herbei. Am Sonntag raffte ich auf, links auf der Schulter den Drill-Instructor, der mich anbrüllt, rechts auf der Schulter der Kobold, der mir „Meld‘ dich krank“ ins Ohr flüstert. Ich überlege, meinen Meniskusriss vorzuschieben, aber meinem Knie geht es gut.

Ich konnte mich nicht mal vor dem Schlussvideo und dem Schlussfoto drücken. Das Video habe ich mir leider angesehen. Das Foto landet bei ihr auf Instagram und Facebook. Man sieht mir meine Erschöpfung nicht an. Das ist das Problem. Ich sehe immer aus, als müsste ich mich nur aufraffen, aber ich bin wirklich platt. Wirklich schlecht sehe ich nur aus, wenn ich müde bin und zu wenig Licht, Spaß und Bewegung habe. Ich möchte gerne gesund und ausgeglichen aussehen und nichts tun.

Am Sonntag liege ich auf dem Sofa und kann mich nicht mehr rühren. Ich übe ein bisschen Concertina und sehe mir zwei Filme an.

Barbarian

Gut gemachter Horrorfilm. Gut gespielt, ordentliche Story. Mit einfachen Mitteln gedreht, was völlig ausreicht, wenn der Rest stimmt.

The Killer

Ein David Fincher. Mit Michael Fassbender, der seit The Light Between Oceans mit Alicia Vikander zusammen ist – so viel Gossip muss sein. Musik von Trent Reznor und Atticus Ross, aber eigentlich von The Smiths. Verfilmung des Graphic Novels (was ich nicht wusste, und dessen ersten Band ich mal gelesen habe, mit dem ich aber nichts anfangen konnte).

In der ersten viertel Stunde dachte ich noch, dass das so nicht weitergehen kann. Schablonenkiller, der mit druckreifer innerer Stimme einen unglaublich öden Monolog führt. Das spiele ich lieber Max Payne 3 noch mal durch. Da muss noch was kommen, denke ich, aber da kommt nichts. Überhaupt nichts. Reine Formsache. Und was sollen diese Kapitel? Wie kann man 2023 noch so ausgelutschte Geschichten erzählen?! Auftragskiller und Mafia, das Ding ist durch. Die Realität hat die Fiktion eingeholt. Man muss dazu sagen, dass es eben nicht perfekt in der Geschichte läuft, was den grundsätzlich Reiz ausmacht, aber das ist mir zu wenig.

Gerade Fincher hat mich gerade durch seine Stories gepackt. Der steht bei mir eigentlich ganz weit oben.

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