Markus Kavkas Depeche Mode hat mir ein Freund geschenkt. Ich habe viel Depeche Mode gehört und höre sie immer noch, war aber nie ein Fan oder Goth oder war in der Szene. Markus Kavka sehr wohl. Und er ist nicht nur ein kenntnisreicher Fan, sondern auch ein unterhaltsamer, sympathischer Erzähler, der viel erlebt hat und seine Geschichte stark komprimiert in ein kleines Büchlein packt.
Ich habe mir auch das Hörbuch angehört, das er selbst eingelesen hat.
Hinterher musste ich mir natürlich die komplette Diskografie der Studioalben (ohne Bonusmaterial) in eine Playlist packen, die vierzehn Stunden lang ist.
Das Schöne an Kavkas Büchlein (gesprochen klingt das natürlich sehr lustig) ist, dass es eine Autobiografie ist, die er mit viel Selbstironie erzählt. Dabei geht es nicht nur um die Musik, sondern auch um die persönliche Beziehung zur Band. So bekommt das Ganze noch mal eine ganz andere Dimension. Deshalb habe ich mich auch nie als Fan von jemandem bezeichnet, weil ich immer nur Hörer war, auch wenn ich Bootlegs sammelte und auf Konzerte ging, Symbole und Logos trug.
Man muss also gar nicht allzusehr an Depeche Mode interessiert sein, es reicht, wenn man was mit den 80ern anfangen kann.
Was ich ganz persönlich nie mochte, war die extreme Konzentration auf einen Geschmack und Stil, ich war immer interessiert an Musik als solcher. Natürlich habe ich auch meine Werte, Urteile und meinen Geschmack, aber das ist stimmungsabhängig und sehr offen und das möchte ich mir auch beibehalten.
Kavka gibt seine ganz naive Sicht ganz offen und ehrlich wieder, die eben nur einen Teil der Musik akzeptierte und alles andere doof fand. Mehr als Biografie, Geschichten über die Goth-Szene-Geschichten und Informationen über Depeche Mode darf man natürlich nicht erwarten. Es ist ein kleines Büchlein, das viel Spaß macht und genug Stoff für ein viel dickeres Buch bietet.
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