Ein Freund hat mich gefragt, ob ich nicht zu einem Treffen von Musikern kommen will. Es ist diese Gruppe hier, die von einem organisiert und zusammengehalten wird, der selbst Songs schreibt, aufnimmt und veröffentlicht. Mittlerweile hat er ein eigenes Studio.
Singer-Songwriter ist ein veralteter Ausdruck. Das ist auch kein Stil mehr, sondern einfach nur eine Bezeichnung für Menschen, die eigene Songs schreiben, spielen und aufnehmen. Dadurch, dass Software, Hardware und Instrumente nicht mehr so teuer sind, ist das Spektrum sehr groß. Amateur-Musik ohne Kategorie. Amateur-Musiker trifft es wohl am besten.
„Ich schreibe gar keine Songs“, stelle ich mich vor, „würde aber gerne“. „Na, dann mal los“, sagt die Runde.
Wir hören uns die Songs an, diskutieren, reflektieren, geben Feedback. Das Ganze in unglaublich wertschätzender, freier, konstruktiver Atmosphäre.
Mein Kopf kommt danach nicht zur Ruhe, ich fange an, zu formulieren, worüber ich singen würde, wenn ich ernsthaft formulieren würde, was mich bewegt. In Zeilenform. Mich bewegt meine eigene Geschichte, meine Erlebnisse, meine Gefühle. Es ist so persönlich, dass ich nicht schlafen kann, ich wache ständig auf von den Gedanken, die sich in Zeilen formulieren. Ich notiere sie in einem Notizbuch. So etwas mache ich ab und zu, aber nie im Hinblick darauf, das zu singen. Eine Therapiesitzung mit meinem Gehirn.
Ich werde einen Song aufnehmen, und wenn es bloß ein Fetzen oder ein Satz ist. Bisher war das nicht mal ein erster Schritt, sondern bloß den Fuß hochheben.
Meine letzten Songs habe ich mit 20 geschrieben. Selbstverständlich waren das Liebeslieder. Nochmal zurück, um weiterzukommen. So habe ich das mit dem Tanzen auch gemacht. Ich nehme einen Faden wieder auf. Als ich ins Tanzstudio ging, dachte ich damals: Hier bin ich richtig. Dieses Gefühl hatte ich an dem Abend auch.
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