Ich bin hin und hergerissen.
Eine Vampirin wird mit einem Werwolf zwangsverheiratet. Das Ganze spielt in unserer Welt. Menschen, Werwölfe und Vampire haben Intrigen, morden und bekriegen sich, und müssen sich politisch und sozial zusammenraufen, wenn es funktionieren soll. Die Zwangsheirat hat den Zweck, den Frieden beider Gruppen zu sichern. Besonders kompliziert wird die Geschichte auch dadurch, dass die Gruppen sich voneinander ernähren. Das Ganze ist gewöhnungsbedürftig, aber auch nett und alleine für diese Rahmenhandlung lohnt sich das Buch vielleicht als unterhaltsame Lektüre.
Nun ja, und dann sind da die Charaktere. Da sie keine Menschen sind, dürfen sie extrem und klischeehaft sein. Ob das den romantischen Vorstellungen und Erwartungen entspricht, ist etwas anderes.
Was mich angestrengt hat, ist die Art der Kommunikation. Selten wird wirklich mal Klartext gesprochen, immerhin sind beide doch so menschenähnlich, dass sie normal miteinander reden könnten. Aber da trifft der Wolf auf die Vampirin, beide nur teilweise selbstsicher, und miteinander unsicher. Stellenweise langatmig unsicher, um dann in sehr genauen und präzisen Beschreibungen miteinander Sex zu haben. Sprachlich ist der Roman in seinen pornografischen Momenten am besten. Da ist die Sprache sehr genau und präzise. In vielen anderen Momenten ist diese Detailgenauigkeit nicht zu finden und sprachlich ist einiges recht schief.
Ich musste das Buch zwischendrin weglegen und etwas anderes lesen, weil mich die Affektiertheit angestrengt hat. Romantisch muss man hier übersetzen mit „hochemotional und extrem unsicher“. Eine präzise Beschreibung der Gefühle würde das Ganze literarisch interessant machen. Romantik kann auch geistreich, witzig und klug sein.
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