Heute ist Silvester. Ich bin erkältet, wir bekommen Besuch, essen, spielen, ich trinke alkoholfreien Sekt und um eins liege ich hoffentlich spätestens im Bett.
Ich habe kein Gefühl für Stress, weiß aber, dass mein Körper darunter leidet. Deshalb werde ich jetzt regelmäßiger – und vor allem bewusster – Yoga machen. Die App dafür habe ich schon lange und bin sehr zufrieden, jetzt habe ich mir auch endlich eine Yoga-Matte gekauft. Die wichtigste Phase, die ich deutlich ausdehne, ist die Abschlussentspannung. Insgesamt setze ich vierzig Minuten an.
Zeit. Ich trage wieder Uhren. Ich will mir meine Zeit wieder bewusster einteilen. Für die Arbeit habe ich vor langer Zeit mal die App Forest benutzt. Die werde ich privat mehr verwenden.
Im letzten Jahr habe ich mich mit Autismus und ADHS beschäftigt. Ein guter Freund von mir ist Schulbegleiter eines autistischen Jungen, mit ihm habe ich mich im Frühjahr lange unterhalten. Ich habe Anfang letzten Jahres eine Frau mit Asperger-Syndrom kennen gelernt. Sie war bei mir im Tanzunterricht und hat mir Irish Dance beigebracht. Ich habe gemerkt, dass man Autismus und ADHS den Menschen von außen nicht anmerkt.
Ich werde mich im nächsten Jahr weiter mit dem Thema beschäftigen und versuchen herauszufinden, ob ich persönlich betroffen bin.
Im nächsten Jahr werde ich zehn Jahre Ballett-Unterricht und acht Jahre Unterricht in Modern und Contemporary genommen haben. Ich bin im nächsten Jahr 57, denke aber immer noch so als sei ich 27. Bloß nicht darüber nachdenken, einfach weitermachen.
Was immer ich gestalterisch mache – und sei es auf der Bühne stehen und tanzen oder singen oder sonst etwas – ich tue das hauptsächlich zur Selbsterkenntnis. So geht das seitdem ich denken und meine Hände benutzen kann. Dass dabei Beziehung zu anderen entstehen, ist ein für mich überraschender Zufall. Die Zahl der Beziehungen und die Intensität erschlägt mich manchmal etwas. Allerdings liegt in den Beziehungen natürlich auch eine Quelle der Freude und gebe das ganz bewusst auch zurück. Ich bin eine Art extrovertierter Einzelgänger.
Ich werde weiter Musik machen. Zurück zu meinen Wurzeln und meine Lieblingssongs lernen, spielen und aufnehmen. Angefangen habe ich mit Cassette, dann Vierspur, dann Smartphone und Audacity und jetzt Ableton. Die Schleife über Youtube musste ich drehen.
Fotografie. Ich habe jetzt endlich wieder einen Scanner und eine kompakte Digitalkamera (Sony RX100 III), mit der ich rundum zufrieden bin.
Das Blog will ich weiter als Notiz- und Tagebuch verwenden und akzeptieren, dass es so ist, wie es ist, und ich nicht irgend etwas ständig anders haben möchte. Auch hier habe ich genug Schleifen gedreht. Ich kann hier schreiben und denken und das hilft mir, und ich kann hier Musik und Fotos sammeln und will das nicht mehr in irgend einem Social Medium haben.
Unser Bewusstsein ist auch unser Gefühl für Ordnung und Struktur.
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