Was Musik angeht, sind Alben ja eine tradierte Form, die sich wahrscheinlich genau so hält, wie der 3-Minuten Song. Ich schreibe das deshalb so umständlich, weil Alben weiterhin existieren, obwohl es technisch möglich wäre, sie aufzulösen. Selbst die technischen Bedingungen der Schallplatte und CD lässt verschiedene Formen zu. Die Gesamtzeit und Menge der Songs ist variabel, aber man hat so ein traditionelles Gefühl. Man man will ein Album von 45 Minuten Länge mit etwa zwölf Songs, man will ein Eineinhalb-Stunden-Konzert, man will keinen One-Hit-Wonder.
Es gibt sie also noch, die Album-des-Jahres-Listen.
Ich muss dazu sagen, dass die meiste Musik, die ich gehört habe, bedingt war durch mein Tanzen, meine Tanzaufführung, meine kleine Band, und unser kleines Konzert. Das aber ist nur bedingt der Rede wert.
Dieses sind die Alben, die in diesem Jahr erschienen sind, und die ich
- viel gehört habe,
- gerne gehört habe
- oder mit (kindlichem) Erstaunen gehört habe
Christine and the Queens – Paranoia, Angels, True Love
Ich habe das Album selten ganz durch gehört. Viel zu groß, viel zu voll. Die einzelnen Songs ließen mich atemlos und tränenreich zurück. Nur kleine, ganz zarte Tränen. Kaum auszuhalten in seiner stillen Größe.
Lana del Rey – Did You Know That There’s a Tunnel Under Ocean Blvd
Souverän und gut. Wie jedes Album von ihr.
RAYE – My 21st Century Symphony (Live at the Royal Albert Hall)
Hahaha, symphonischer Opener, Raye kommt auf die Bühne und kreischt ins Mikrophon und singt anschließend die Halle zu einem empathisches Meer zusammen. Nicht Epos, sondern Empathie. Männer haben zwei dicke Eier, Frauen unendlich viele.
Prince – Live At Glam Slam
Ich hatte ja schon mal drauf hingewiesen, dass ich einen bestimmten Zeitraum in Prince-Alben-Jahre kategorisiere, weil Prince jedes Jahr ein Album unter seinem Namen rausgebracht hat. 2023 war das 1991er Album Diamonds and Pearls dran.
Tourist – EST
Tourist ist mein liebster Dance-Track-Producer. Ist mir irgendwann aufgefallen, weil er immer in meinen Playlists landete.
Damit kommt man natürlich in einen Bereich, der nicht für Alben geeignet ist, sondern auf 12inch veröffentlich wird oder wurde.
Ich erwähne das hier, weil ich schon lange Logic1000 Perfume zu meine liebsten Dance Tracks zähle, weil es (Deep)House mit 80’s-R’n’B-Vocals verbindet.
Nächstes Jahr bringt Logic1000 ihr Album raus. Ich bin gespannt.
Schlenker.
Sinéad O’Connor ist am 26. Juli 2023 gestorben. Sie wurde bereits mit ihrem Debut-Album bekannt. Noch bekannter wurde sie durch die Cover-Version von Nothing Compares 2 U, das sich vom Original-Text dadurch unterscheidet, dass sie fifteen days singt, nicht thirteen days.
Nothing compares to you ist ein besonderes Stück für mich, weil ich das Album von The Family für eines der besten Prince-Projekte halte. Die gesamte Band, St. Paul Peterson und die Songs mit Prince im Hintergrund sind das schönste und funkigste, das ich aus den 80ern mitgenommen habe.
St. Paul Peterson ist so cool und funky:
Anyway, wo war ich stehen geblieben? Sofia Kourtesis, nett. Dj Koze und Róisín Murphy, nett.
boygenius – the record
Toll. Sehr gerne gehört.
OMD – Bauhaus Staircase
Ich gehe mit meiner Schwester ins Konzert. Ich liebe OMD. Elektro-Schlager.
Nation of Language – Strange Discipline
Bei „will wie 80er klingen“ bin ich nicht ganz so zynisch. Auch Edwin Rosen und Betterov gehen bei mir ganz unzynisch durch. Naja, fast.
Aber Nation of Language sind wirklich gut.
Nothing But Thieves – Dead Club City
Der Deal mit meiner Schwester ist: Ich gehe mit ihr zu OMD und sie mit mir eine Woche später zu Nothing But Thieves.
Connor Mason … Nothing But Thieves Conor Mason’s Best Vocals – YouTube … alter …
Einmal gehört, nie vergessen, unerreicht: Connor Masons Stimme.
Peter Gabriel – i/o
Pf …, mir doch egal, ob das altbacken klingt, Superalbum.
POSTDATA – Run Wild
Das beste Album des Jahres. Interessiert doch eh niemanden. Möge der ewige Goldregen auf diese Band hernieder prasseln und sie in ewigen Reichtum hüllen.
(Ich habe den spontan geschriebenen Text etwas editiert und geglättet.)
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