1 Terabyte

Ich bin lange nur mit externen Speichermedien und einmal gekauften Softwareversionen klar gekommen. Was ich habe, das habe ich. Meins, mein Schatz.

Meine erste SSD am Desktop-Rechner habe ich nur als Test eingebaut, mit 250 GB. Extern habe ich 3 TB-Platten, eine nur für meine Fotos, eine mit viel Musik als Wave-Datei.

Je mehr ich fotografierte und je mehr Musik ich machte, desto mehr Platz brauchte ich. Wenn ich jetzt noch Spiele spielen will, wird es eng bis unmöglich.

Am Wochenende bin ich auf 1 Terabyte umgezogen, die Platte gab es am Black-Friday-Tag günstig, inkl Clone-Software, alles funktionierte reibungslos.

Meinen Lightroom-Cloud-Speicher habe ich auf 1 TB aufgestockt. Die Hemmschwelle war hoch. Immerhin sind das 20 Euro im Monat, für Privatfotos, aber das ständige Sichern auf externen Festplatten war mir zu umständlich, außerdem ist der Vorteil der Cloud die ständige Verfügbarkeit überall. Ich bin sehr zufrieden mit Lightroom, auf dem Windows-Desktop, im Browser, auf dem Android-Smartphone (eigentlich EMUI 12) und auf dem iPad. Das Gleiche mit Flickr, teuer, aber grenzenloser Speicherplatz und funktionierende Anwendungen.

Microsoft Office 365 habe ebenfalls vor ein paar Jahren im Angebot gekauft, als Familienpaket mit jeweils 1 Terabyte Onedrive-Speicher. Ich bin der Einzige, der das nutzt, meine Familie arbeitet mit alten lokalen Word-Versionen. Die studierende Tochter jetzt sowieso fast nur das iPad. Auch bei Onedrive habe ich gemerkt, wie praktisch das ist, alles in der Cloud zu haben.

Musik ist so ein Spezialfall. Bei Fotografie ist es klar, dass es sich um eigene, private Fotos handelt, die mittlerweile jeder macht. Eigene Musik ist aber ein Spezialfall. Dafür gibt es noch keine zentrale Lösung. Der Speicherbedarf ist auch hier riesig, eine übergreifende Lösung wäre schön. Eigene Musik können ein paar Töne sein oder übereinandergelegte Spuren. Klar, auch Fotos können Photoshop-Dateien mit mehreren Ebenen sein, aber in der Regel ist das eher selten der Fall im Amateurbereich. Selber Musik machen erzeugt bei mir sofort einen Haufen Soundfiles plus eventuell Videos, wenn das auf Youtube landen soll.

Als ich in der ersten Corona-Ausbruchs-Phase wieder Musik machte und mit Freunden teilte, funktionierte nur Youtube wirklich einfach und gut. Ich habe ja mit dem Smartphone ganze Songs aufgenommen, und das erzeugt ordentlich große Dateien.

In den letzten drei Jahren habe ich knapp 60 Songs gecovert, aufgenommen, zum Teil bearbeitet, hochgeladen und geteilt. Das Feedback war sehr nett, die Views überschaubar, die Follower passen alle in mein Wohnzimmer.

Ich habe jetzt alle Videos runtergenommen und den Kanal still gelegt. Ich wollte ja keine Videos machen, ich will Musik machen. Klar, man will mich sehen, aber mir ist das immer zu viel Arbeit und jedes Mal diese unnötigen Gedanken an mein Aussehen. Sitzt die Frisur? Habe ich Augenringe? Sieht man meine Jogging-Hose? Stört das Chaos-Zimmer im Hintergrund?

Ich habe ja kein Studio, ich habe bloß mein Zimmer.

Und dann ist da immer noch der ästhetische Wettbewerb innerhalb kleiner Aufmerksamkeitsfenster, der die Rezeption auf diesen Kanälen mitbestimmt. Der gefällt mir nicht.

Ich glaube, das hätte ich gerne noch, so ein virtuelles Lagerfeuer, um das man herum sitzt und jeder mal einen Song spielt.

Mit Cloud und 1 TB natürlich.

(Bild: leonardo.ai)

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