Nachdem ich mir jetzt eine paar alte, sehr günstige Digitalkameras gebraucht gekauft habe, habe ich sie gestern Morgen, als ich beim Kaffee im Garten saß, miteinander verglichen. Auch mit meinem Huawei P30 habe ich ein Foto gemacht. Unterm Strich kam dabei raus: alle liefern recht brauchbare Ergebnisse, die man sowieso in Lightroom mit ein paar Korrekturen verbessern muss.
Manche haben verwaschene Bereiche an den Rändern, was aber eigentlich zu vernachlässigen ist, wenn ich nicht gerade ein Gruppenfoto mache oder in der Sixtinischen Kapelle stehe.
Mit dem Smartphone fotografiere ich nicht gerne, weil ich es nicht handlich finde. Es ist groß, flach und rutschig, weil ich keine Hülle verwende, exaktes Zoomen ist unmöglich.
Ich gehe mal durch (alles Canon):
IXUS 70
Der älteste und kleinste Kasten, den ich noch von früher habe. Eine 7 MP-Kamera mit erstaunlichen Ergebnissen. Ich mag ihre Form und ihre soliden Knöpfchen. Die Bildqualität ist akzeptabel, am Ende also eine kleine, hübsche LoFi-Kamera, wenn man hinterher entsprechend Filter in Lightroom drüberzieht.
S120
Die habe ich auch schon länger, war aber nie sehr glücklich damit. Eigentlich hat sie eine sehr schöne Form, ist allerdings ein bisschen schwer. Zudem liefert sie RAW-Bilder, aber Ende kommen auch nur bunte Bilder raus. Eigentlich nicht schlecht, aber irgendwie fehlte mir immer so ein gewisses Etwas (eine echte Fachbesprechung hier). Dabei ist es wirklich eine sehr gute und kleine Kamera.
IXUS 980 IS
Die habe ich für € 30 Euro in perfektem Zustand gebraucht gekauft, was ein Witz ist. Die Kamera ist sehr gut. Zwar sind die Ränder verwaschen, aber dafür ist der Rest ausgewogen. Vor allem gefällt mir die Start-Brennweite, wenn ich kein Weitwinkel will. Damit ist alles weitgehend verzerrungsfrei. Ihre Form ist leider nicht so toll, sie ist ein kleiner, hässlicher Knubbel, der nicht mal richtig stehen kann. Manchen würden sowas aus Speckstein als Handschmeichler schmirgeln. Ich und meine Hände stehen eher auf klare Formen.
IXUS 125 HS
Eine sehr schöne Form hat sie. Sie ist sehr leicht, klein und flach. Formal die perfekte Hosentaschenkamera. Die Bild-Ergebnisse sind nicht so dolle, aber mit Lightroom durchaus akzeptabel.
G9 X
Die habe ich für € 70 gebraucht gekauft. Sie hat offensichtlich schon einiges mitgemacht, ist aber aber technisch makellos. Der Preis ist auch hier ein Witz. Die G9 X (nicht Mark II) liefert solide RAW-Bilder, da gibt es nichts dran zu mäkeln, und sie passt tatsächlich in die Hosentasche und ist nicht zu schwer. Wenn es um einen Kompromiss aus Größe, Gewicht und Bildqualität geht, ist das die beste digitale Kamera, die ich je hatte.
Außer Konkurrenz vergleiche ich noch mit der Nikon D700 mit dem Voigtländer 40mm und anschließend die Contax T2 mit Portra 400.
Die Nikon mit Objektiv, wiegt 1.4 Kilo und braucht eine eigene Tasche. Das Ding schleppt man also nur mit, wenn man wirklich will. Ich habe mir extra einen Rucksack gekauft und einen Einsatz gebaut, damit die nicht so auffällt, aber wenn man dann noch eine volle Wasserflasche mit sich trägt, hat man einiges auf dem Rücken. Dafür bekomme ich makellose Bilder, die ich sehr gut bearbeiten kann. Das lohnt sich allerdings oft überhaupt nicht. Was nützen mir ein paar sehr gute Bilder, wenn ich die ganze Zeit diese Kamera mitschleppen muss? Auch das Fotografieren selbst ist nicht so ein Erlebnis, das ist mit einer analogen Nikon viel angenehmer und toller.
Außer Konkurrenz:
Analoge Fotografie hat mittlerweile eine Schmerzgrenze erreicht. Der Portra 400 kostet € 16. Plus Entwicklung und Scan zahle ich pro Bild € 1. Analoge Bilder brauchen viel Licht, das war schon immer so. In vielen Situationen ist das ein Problem.
Ich will deshalb gar nicht die digitalen Bilder mit den analogen (Kleinbild) vergleichen, weil es einfach zu speziell ist. Unfassbar teuer, und die Ergebnisse sind für einen selbst mitunter zwar sehr befriedigend, für andere nicht nachvollziehbar. Wer für ein Achselzucken viel Geld ausgeben will, fotografiert analog.
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