Disney+ pusht gerade Filme von M. Night Shyamalan, jedenfalls bei mir. The Village kannte ich noch nicht und wusste auch nicht, das der Film von ihm ist. Das ist aber nicht ganz uninteressant, da er in seinen Filmen ein ähnliches Thema hat. Wie ernst und wichtig es ihm damit ist, kann ich nicht sagen, aber wenn dahinter eine Organisation oder Vereinigung stünde, wäre das der eigentliche Horror. So kann man seine Botschaften einfach O.K. finden und wohlwollend tolerieren.
Ich wusste nicht, um was für einen Film es ich bei The Village handelt (es war ein spontaner Klick), mich hat nur die Besetzung mit bekannten Schauspielern überrascht. Der Film ist, technisch richtig gut. Ich fand ihn spannend bis zum Ende und einigermaßen schlüssig. Es handelt sich eher um Folklore-Grusel ähnlich wie The Witch (2015). Midsommar hat das Genre deutlich in Richtung Horror gehoben. Sonst ist eher ein unwohliges Gruseln, bei dem es eiskalt den Rücken runterläuft.
The Village ist nett und die Figur Ivy Elizabeth Walker ist toll. Das wesentliche Element bei diesem Film ist nicht Horror, sondern Sympathie. Das macht den Film überhaupt interessant. Genauso gut könnte man den Film zur Abteilung Liebesfilm stellen. Das meine ich nicht ironisch, ich finde, das ist einer der besten Liebesfilme, die ich je gesehen habe.
Ich habe solche Filme immer als Social Horror bezeichnet, nachdem ich in meiner frühen Jugend Village of the Damned (1960), Invasion of the Body Snatchers (1978), Die Frauen von Stepford (1975) und They Live (1988) gesehen habe. Das Böse ist äußerlich nicht erkennbar, verkauft sich als besser, wahr oder gut, als sei es nur eine alternative Lebensform, gibt sich nicht zu erkennen, vermehrt sich und irgendwann weiß man nicht mehr, wem man vertrauen kann. Steht man alleine da, stellt man sich komplett in Frage. Das wiederum ist der Schnittpunkt zu Gaslightning-Horror wie Hush Hush, sweet Charlotte und What Ever Happened to Baby Jane?.
Ich muss mir mal noch ein paar Folk-Horror-Filme ansehen, ich kenne nur wenige und die Handlung von The Witch habe ich schon wieder völlig vergessen.
Das weiße Band von Haneke nimmt mal wieder einen ganz eigenen Stellenwert ein, weil Hanekes mehr am Realismus liegt. Bei Haneke ist es so, dass die Schnittpunkte zum Horror von sozusagen außen kommen, er nähert sich dem Genre mit Latexhandschuhen an und überlässt es den anderen, die Filme dort zu verorten.
(Foto von Evi Radauscher auf Unsplash)
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