Vor drei Jahren hatten wir unseren letzten Auftritt. Wir waren gerade dabei, unsere nächste Choreografie einzustudieren, als die Pandemie ausbrach.
Wenn man in einer Tanzschule zeitgenössischen Tanz in seiner Freizeit belegt, dann rechnet man nicht mit Aufführungen. Die Bewegungen sind nicht auf Publikum oder Performance ausgerichtet – anders als im Ballett. Erst die Choreografie macht aus den Bewegungen ein Gesamtbild.
Wir lernen seit zwei Jahren kurze Bewegungsabläufe, die zum Teil sehr sehr schwer einzustudieren waren und körperlich anstrengend sind. Am Ende wurden die Teilsequenzen hintereinander gesetzt und ergaben so einen dreiminütigen Ablauf. Das Ganze war so kompakt und so komprimiert, dass ich nicht wusste, wie das auf Publikum wirkt. Das alles lag in der Hand unserer Lehrerin, die einen unglaublich guten Job machte. Es war ihre erste Choreografie als Lehrerin. Sie hat uns viel zugetraut und beigebracht und es didaktisch und methodisch so runtergebrochen, dass es tatsächlich für die meisten lernbar war. Einige sind ausgestiegen.
Wir waren selbst sehr zufrieden und erstaunt, dass es so gut geklappt hat, weil es doch eine große Herausforderung war. Hinterher dachten wir, dass wir mit der Menge an Material locker sechs Minuten hätten füllen können.
Eigentlich ist es schade, diese Choreografie nie wieder aufzuführen, weil sie wirklich in sich hat, einerseits spielerischen Humor, andererseits körperlich anspruchsvolle Bewegungen – das alles unterhaltsam komprimiert.
Schreibe einen Kommentar