Zu kalt, zu dunkel, zu nass

23. Dezember 2021

Ich fahre schon lange nicht mehr mit dem Rad zur Arbeit, weil es mit der Bahn so bequem ist. Ich weiß nicht, was mich gestern geritten hat, aber ich habe mich auf das Rad gesetzt und bin im Frost zur Arbeit gefahren. Meine Ohren sind mir abgefroren und mein Gehirn war schockgefrostet.

Zum Geburtstag habe ich eine Stirnlampe zum Laufen gewünscht und bekommen. Jetzt gibt es keine Ausrede mehr, wenn es zu dunkel ist. Dem Chef habe ich es dummerweise erzählt, der ein begeisterter Marathonläufer ist, nächstes Jahr muss ich wohl beim Firmenlauf um den Hockenheimring mitlaufen, Streckenlänge 4,574 km, das ist machbar, denke ich. Ich hasse um die Wette laufen und dieses „Hauptsache mitlaufen“ habe ich nie verstanden, entweder bin ich in der oberen Hälfte oder gar nicht. Ich sage ja, mein Platz ist knapp oberhalb des Durchschnitts und da will ich hin und zwar sofort. Um die Wette laufen heißt für mich, mich mit Unerreichbaren zu messen. Sport ist bei mir ein altes Kindheitstrauma. Laufen lernen wird für mich heißen, mich in Geduld zu üben.

Aber erst einmal muss ich wieder mehr Rad fahren, ich hab ein ordentliches Licht, eine sehr schöne autofreie Strecke von akzeptabler Länge und für die Ohren kann ich die tollen ohrumschließenden Kopfhörer nehmen, die eine Funktion haben, die in diesem Fall nützlich ist: Ambient Sound. Das ist ein kleines Mikrofon, nehme ich an, das die Geräusche von außen ins Ohr überträgt, so dass man die Umgebungsgeräusche hört. Schaltet man es aus, ist komplett Ruhe, schaltet man es an, hört man glasklar die Umgebung, falls mal hinter mir plötzlich ein Fuchs überholt.

Jetzt gibt es fast keine Ausreden mehr.


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